Pferdefütterung im Winter

22. November 2022 / Wissen / 4 Minuten
Braunes Pferd mit blauer Horseware Decke im Schnee

Winterzeit ist Erkältungszeit

Ähnlich wie bei uns Menschen, stellt die Winterzeit auch unsere Pferde vor frostige Herausforderungen. Die Pferde sind von kalter, trockner Luft, Bakterien, Viren und Pilze umgeben. Doch der Pferdeköper hat verschiedene Abwehrmechanismen eingerichtet, die ihn vor Schaden schützen. Um dieses Abwehrsystem zu unterstützen und das Immunsystem zu stärken, muss sichergestellt sein, dass das Pferd mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. 

Erhöhter Energiebedarf im Winter

Sobald die Außentemperaturen sinken und die Tage kürzer werden, setzt bei deinem Pferd der Fellwechsel ein. Zudem benötigt das Pferd mehr Energie, um seine Köpertemperatur aufrecht zuerhalten. Um trotz dieses erhöhten Energiebedarfs gut durch die Wintermonate zukommen, ist es wichtig, das Pferd mit ausreichenden Nährstoffen zu versorgen. Denn ein gut gefüllter Energie- und Nährstoffspeicher ist die Grundlage für ein gesundes Winterfell, konstante Leistungen und ein kräftiges Immunsystem.

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Weniger Bewegung im Winter

Viele Pferde verbringen in den Wintermonaten viel Zeit im Stall. Die Ruhephasen sind meist länger. Weniger Bewegung führt automatisch zu einer eingeschränkten Magen-Darm-Tätigkeit. Dazu kommt, dass Pferde im Winter weniger trinken. In Kombination mit dem Bewegungsmangel kann dies zu gefährlichen Koliken führen. Um das vorzubeugen, können entsprechende Zusatzmittel wie Mineralien, Spurenelemente und Vitamine zur Anregung der Darmtätigkeit zugefüttert werden. Aber auch schon eine ausreichende Menge Raufutter in guter Qualität und genügend Bewegung reduziert die Gefahr einer Winter Kolik. 

Mineralienmangel im Winter

Grundlage der Pferdefütterung ist hochwertiges Raufutter in ausreichenden Mengen. Idealweiser sind im Heu entsprechende Mineralstoffe und Vitamine vorhanden. Davon kann heute jedoch nicht mehr in allen Regionen ausgegangen werden. Früher waren die Böden nährstoffreicher, auch die Vielfalt des Bewuchses war größer. Die Pferde konnten ihren Bedarf an Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen über das Raufutter und die Weide decken. Das ist heute kaum mehr möglich. Mineralien und Spurenelemente sind jedoch für das Pferd lebensnotwendig, da sie unteranderen wichtige Aufgaben des Stoffwechsels unterstützen, den Knochenaufbau fördern und den Sauerstofftransport ermöglichen. 

Mineralien für Pferde im Winter

Mineralien muss das Pferd über die Nahrung aufnehmen. Zu den wichtigsten Mineralien gehören: Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium, Natrium, Chlor und Schwefel. Besonders Sportpferde, Jungpferde, Zuchtstuten und ältere Pferde haben im Winter einen erhöhten Bedarf an Mineralien. Für ein gesundes normal arbeitendes Pferd genügt in der Regel ein klassischer Salzleckstein, um diesen Bedarf abzudecken. Hochleistungssportler verlieren beim Training über das Schwitzen jedoch viele Elektrolyte, ein Salzleckstein alleine reicht daher meist nicht aus. Um diesen zusätzlichen Verlust auszugleichen, empfiehlt es sich ein hochwertiges Mineralfutter zuzufüttern. Dabei sollte auf einen hohen Vitamingehalt und organische Verbindungen geachtet werden, da organische Verbindungen eine bessere Bioverfügbarkeit ermöglich. 

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Omega-3 Fettsäuren für Pferde

Auch Omega-3 Fettsäuren sind essenziell für Pferde. Das Fett beeinflusst bei Entzündungen die Reaktion des Pferdekörpers. Im Winter können extreme Kälte, Bakterien oder Viren zu einem Infekt führen. Die Intensität der Abwehrreaktion hängt in diesem Fall unter anderem von der Verfügbarkeit dieser Fettsäuren ab. Omega-3 wirkt als natürlicher Entzündungshemmer in Gelenken und Muskeln und kann sich positiv auf Atem-, Haut- und Hufprobleme auswirken. Omega-3 Fette sind oftmals in Ölform erhältlich. Leinöl weißt dabei den höchsten Gehalt an Omega-3 Fettsäuren auf.

Essenzielle Aminosäuren für Pferde

Zu den essenziellen Aminosäuren gehören beispielsweise Lysin, Methionin, Arginin, Isoleucin, Threonin und Tryptophan. Insbesondere Lysin ist maßgebend an dem Aufbau neuer Proteine, die zum Muskelaufbau benötigt werden, beteiligt. Zudem fördert das Lysin die Bildung von Abwehrzellen, die das Immunsystem des Pferdes unterstützen. Ein natürlicher Lysin Lieferant ist das klassische Leinöl. Ein Mangel dieser wichtigen Aminosäure kann zu einer verzögerten Heilung von Wunden und Problemen beim Muskelaufbau führen. 

Vitamine für Pferd

Im Winter fehlen dem Pferd auch die Vitamine, die es normal auf der Weide zu sich nimmt. Zusatzfuttermittel und Saftfutter können diese Zeit überbrücken. Möhren, Äpfel, Bananen und Rote Beete eignen sich besonders gut. Sie enthalten lebenswichtige Vitamine, zudem sind sie hervorragende Belohnungen und versorgen das Pferd über den Winter mit Vitaminen.


Den Vitamin- und Mineralstoffbedarf eines Pferdes im Winter alleine über Raufutter zu gewährleisten, ist nicht möglich. Gerade zum Ende des Winters wird die Qualität des Heus durch die Lagerung schlechter, es enthält kaum noch Nährstoffe. Der tägliche Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen sollte daher durch geeignetes Saftfutter und Mineralfutter abgedeckt werden. 

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